Ungewöhnliche Friedhöfe in Europa: Reiseziele mit Gänsehaut-Garantie

Wer kennt es nicht: Die Urlaubsplanung steht an und während die einen von Stränden, Cocktails und atemberaubender Natur träumen, haben wir bei Hofer-Kerzen so einige Kolleg:innen, die sich bereits die Landkarte mit den außergewöhnlichsten Friedhöfen der Welt zurechtgelegt haben.
Was zunächst befremdlich klingen mag, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als eine faszinierende Leidenschaft. Denn Friedhöfe sind nicht nur Ruhestätten, sondern auch Spiegel der Kultur, Architektur und Geschichte. Eine ungewöhnliche Reise-Inspiration direkt aus unserem Büro.
Steinerner Sitzkreis in Valun auf Cres – Wo Geschichte in Stein gemeißelt ist
Valun, ein kleines Fischerdorf auf der kroatischen Insel Cres, ist nicht nur für seine Fische bekannt, sondern auch für einen Friedhof, der tief in die Geschichte Kroatiens eintaucht. In der Kapelle St. Marco wurde die berühmte Valunska Ploča entdeckt – eine Steintafel aus dem 11. Jahrhundert mit glagolitischer Inschrift. Direkt vor der Kirche: ein steinerner „Sitzkreis“, der fast wie ein meditativer Treffpunkt wirkt.
Hier scheint die Zeit stillzustehen. Fischerboote schaukeln im Hafen, Olivenöl wird noch wie früher gepresst – und zwischen all dem liegt ein Friedhof, der mehr über die kroatische Identität verrät als manches Museum.


Der Architektentraum in Modena: Aldo Rossis Hochhaus-Friedhof von San Cataldo
Wer in Modena einen Friedhof besucht, rechnet nicht unbedingt mit einem architektonischen Statement. Doch genau das ist der San Cataldo Friedhof von Aldo Rossi: ein monumentales, postmodernes Ensemble aus Baukörpern, die wie „Hochhäuser für die Ewigkeit“ wirken. Der zentrale Kubus – ein Ossarium – ist in Terrakotta gehalten, während die umliegenden Gebäude mit stahlblauen Dächern einen fast surrealen Kontrast bilden.
Rossi wollte mit diesem Entwurf sichtbar machen, dass „die Dinge, die Objekte, die Konstruktionen der Toten sich nicht von denen der Lebenden unterscheiden“ und schuf ein Bauwerk, das gleichermaßen verstört und fasziniert.
Ein Friedhof als Denkmal für die kollektive Erinnerung und ein Muss für Architekturbegeisterte.




Die eingefrorenen Toten vom Zeller Rain
Zu guter Letzt haben wir eine Geschichte, die eine Kollegin am Friedhof in Neuhaus am Zeller Rain erfahren hat. Eine Geschichte, die so kurios ist, dass wir sie fast nicht glauben können.
Am Gebirgspass in den Ybbstaler Alpen wird ein Begräbnis im Winter zur Herausforderung, denn die Erde ist da oft monatelang gefroren. Die Lösung? Angeblich wurden die Verstorbenen bis zum Frühjahr eingekühlt und verbrachten eine Art Kälteschlaf, bis die Erde im Frühling wieder aufgetaut und eine Bestattung möglich war.
Eine faszinierende und poetische Vorstellung zugleich, die uns auch daran erinnert, dass selbst der Tod manchmal Geduld braucht.


* Fortsetzung folgt ganz sicher nach der nächsten Urlaubszeit! 😉
** Herzlichen Dank auch dieses Jahr an unsere Kolleginnen und Kollegen für die Bereitstellung des Fotomaterials!