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Maria Lichtmess | Der bedeutsamste Feiertag für Wachszieher

Du fragst dich was Maria Lichtmess eigentlich bedeutet? Wir erzählen dir, worum dieser Tag für Wachszieher so wichtig ist.

Seit dem Jahr 650 n.Chr. feiern wir jedes Jahr am 2.Februar Maria Lichtmess, das Fest der Hoffnung. Leider ist dieser Festtag in der heutigen Zeit etwas in den Hintergrund geraten.
Daher möchten wir dir heute einen kleinen Einblick in die Geschichte dieses Festes geben und dir erzählen, warum gerade dieser Tag für Wachszieher seit jeher eine so wichtige Bedeutung hat.

Ursprung von Maria Lichtmess

Im Winter gab es früher naturgemäß mangels Elektrifizierung wenig Licht, dafür aber viel Hunger und oft große Kälte, die es auszuhalten galt.
Kurz gefasst: Es war für die Menschen schwer, die kalte Jahreszeit zu durchstehen.

So ist es auch leicht nachzuvollziehen, wie freudig die längeren Sonnenstunden und die damit einhergehende Hoffnung auf leichtere Zeiten begrüßt wurden.
Um das Winterende ausgiebig zu feiern, fand daher jedes Jahr das heidnische Lichtfest statt, das die christliche Kirche später als Maria Lichtmess übernommen hat. An diesem Tag sollen wir uns daran erinnern, dass Jesus das „Licht der Welt“ ist.

Der Lichtmesstag gilt auch als Lostag des Wechsels und der Änderung und so ist es kein Zufall, dass Maria Lichtmess genau 40 Tage nach Weihnachten stattfindet. Zu Weihnachten feiern wir Christi Geburt und genau 40 Tage danach – also genau nach dem Zeitraum, der nach Geburten auch als Wochenbett bezeichnet wird – endete früher in der christlichen Kirche am 2. Februar erst die Weihnachtszeit. Zu Zeiten unsere Großeltern war es daher durchaus üblich, den Christbaum erst an Maria Lichtmess zu entsorgen und die Krippe wegzuräumen.

Heute ist es noch so, dass für Bauern Maria Lichtmess den Beginn des Bauernjahres bedeutet. Die Ruhephase ist vorbei und die Arbeit am Feld wird wieder aufgenommen.

Ohne Kerzenweihe kein Lichtmess

Die Winterzeit, in der nicht viel Arbeit auf den Höfen und Feldern anfiel, wurde im häuslichen Bereich genutzt, um aus verschiedensten Materialien Kerzen für das ganze nächste Jahr herzustellen.
Dieser Jahresbedarf an Kerzen wurde zu Maria Lichtmess geweiht, um im kommenden Jahr bleibenden Schutz gegen Gefahren zur Hand zu haben.

Am 2. Februar fanden daher überall Bitt- und Bußgänge statt, um Krankheiten, Hungersnot und andere Übel abzuwehren und Segen für Haus und Hof zu erbitten.
Ganze Körbe gefüllt mit Kerzen wurden zur Weihe in die Kirche gebracht und begleiteten dann die Menschen durch das ganze Jahr:

  • Hauskerzen
  • weiße Kerzen für Männer
  • rote Kerzen für Frauen
  • Tauf- und Kommunionkerzen
  • Sterbekerzen
  • schwarze Wetterkerzen für die Abwehr von Unheil bei Unwettern
  • dünne, lange Lichtmesskerzen, auch aufgrund ihres Preises Pfennigkerzen genannt
  • wunderschön verzierte Wachsstöcke
In festlichen Lichterprozessionen wurden die geweihten Kerzen im Anschluss daran durch die Orte bis nach Hause getragen.
Symbolisch holte man sich so Christus in Form von Licht ins Haus.

Bräuche rund um Lichtmess

Bereits im Rechtsbuch „Sachsenspiegel“ aus dem 13. Jahrhundert wurde Lichtmess auch als Zahl- und Ziehtag für Dienstboten festgelegt.
Das war also der Tag, an dem Dienstverhältnisse von beiden Seiten aufgelöst oder neu vereinbart wurden.
Dienstboten durften oder mussten zu neuen Arbeitgebern weiterziehen und erhielten ihren Jahreslohn (und manchmal auch 3 Tage Urlaub!).
Überreichte ihnen der Dienstherr zu Lichtmess eine Kerze, so bedeutet das, dass sie ein weiteres Jahr bleiben durften.

Mägde erhielten oft als Dankeschön ein sogenanntes Wachsstöckl. Das sind zu verschiedenen Formen gebogene Wachsschnüre, die als einfaches Beleuchtungsmittel dienten.
Sie hatten den Vorteil, dass man sie ohne Kerzenständer verwenden und aufgrund ihrer Größe auch leicht überall hin mitnehmen konnte.

Besonders schön verzierte Wachsstöcke gehörten auch zur Ausstattung einer Braut oder wurden von Paten an ihre Firmlinge verschenkt.
Diese an Lichtmess besonders geweihten Schätze wurden natürlich nicht angezündet, sondern wie ein Heiligtum aufbewahrt.

Kunstvolle Wachsstöcke wurden - und werden noch heute - ebenfalls in feinster Handarbeit von Wachsziehern hergestellt:
Wachsstränge wurden dabei leicht erwärmt und über Holzstücke in die gewünschte Form gebogen. Und das alleine ist schon eine große Kunst:
Zu viel Wärme und das Wachs rinnt davon oder bekommt unschöne Dellen, zu wenig Wärme und die Wachsschnur bricht beim Biegen ab.
War die gewünschte Form dann hergestellt, wurden die Wachsstöcke noch kunstvoll verziert oder bemalt.

Die Bedeutung von Maria Lichtmess heute

Durch die Entwicklung einer arbeitsteiligen Gesellschaft, stellten Menschen im Laufe der Zeit ihre Kerzen nicht mehr selbst her, sondern bezogen diese bei Wachsziehern.
Auch Kirchen und Klöster benötigten große Mengen an Kerzen für Gottesdienste und andere religiöse Anlässe.
So kam es, dass in den Wochen vor der Lichtmess-Weihe bei Wachsziehern Hochbetrieb herrschte.

Noch heute ist es so, dass viele Pfarren ihren Kerzenbedarf für das gesamte Kirchenjahr ordern und an Lichtmess weihen lassen.
Maria Lichtmess hat daher für viele Kerzenhersteller in etwa eine so hohe wirtschaftliche Bedeutung wie der Valentinstag für Gärtner.

Mehr Einblicke in unser Unternehmen und in unsere über 600-jährige (!) Geschichte findest du hier.
Autor: Gudrun

Von der Juristerei zur Wachszieherei - auf den ersten Blick nicht die naheliegendste berufliche Laufbahn. Als Ausgleich zur vielen rechtlichen Theorie suchte Gudrun ein handwerkliches Betätigungsfeld und fand in ihrem Schwiegervater, dem letzten Wachsziehermeister Österreichs, einen ganz besonderen Mentor in Sachen Kerzenherstellung. Seither verbindet sie ihre Liebe zu Kerzen mit ihrer Leidenschaft fürs Schreiben und lässt ihrer Kreativität beim Texten für Hofer-Kerzen freien Lauf.

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