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Stella Reichmann - „Wenn’s gut sein soll, muss ich es manchmal selber machen.“

Die Künstlerin hat für uns ein wunderschönes Kerzendesign gestaltet. Erfahre mehr über sie im folgenden Interview.

Grabkerze Löwenherz zum selbst beschriften
Stella Reichmann ist ein besonderer Mensch. Das merkt man schon nach den ersten Worten im Gespräch. Sie hat ein großes Herz für Kinder und eine tiefe Leidenschaft für Kunst und Kreativität. Beides hat die deutsche Künstlerin zu einem einzigartigen Projekt verbunden: Ein Buch für Eltern, die ihre Kinder in Zeiten der Trauer bestmöglich unterstützen möchten und eine Anleitung zu aktiver Trauerarbeit mit Kindern suchen.

Wir freuen uns sehr, dass die Stella exklusiv für uns eine Sternenkind-Kerze gestaltet hat.

Grund genug, etwas hinter die Kulissen zu blicken. In einem Interview hat uns Stella sehr interessante Einblicke in ihre Arbeit und ihre ganz privaten Beweggründe gegeben.
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Wieso hast du dich mit deiner Kunst auf den Bereich Trauer spezialisiert?

Ich habe sehr viel Trauer in meinem Leben erlebt: Ob Mutter, Vater, Oma oder Haustier – ich musste schon mehrmals im Leben den Tod verarbeiten. Besonders intensiv habe ich den Prozess des Abschiednehmens in Bezug auf meine Mutter erlebt, die ich rund um die Uhr gepflegt habe und bei deren Tod ich auch unmittelbar dabei war. Auch ein Sternenkind habe ich zu betrauern.

In all diesen Situationen habe ich Trauer immer in Bildern erlebt und mit Kunst verarbeitet. Farbenfroh und in hellen Farben. Meine Trauer war nie dunkel und auch nie einsam. Ich konnte immer über meine Trauer sprechen. Das ist wichtig, denn Trauer kann man nicht gut alleine verarbeiten.

In meiner Arbeit habe ich erlebt, wie Kinder trauern. Weil sich die Eltern getrennt haben, weil die Oma oder ein Haustier gestorben ist. Gemeinsam mit den Kindern haben wir Farbe und Materialien verarbeitet, in Büchern gelesen und die Natur beobachtet. Gerade in der Natur gibt es ja auch ständig ein Leben und Sterben. Auf diesen Wegen können Kinder das Sterben besser verstehen und auch verarbeiten.

Wie bist du dazu gekommen, Kinder in Phasen der Trauer zu begleiten?

Ich arbeite seit 30 Jahren im Kindergarten und liebe es. Mit Kindern ist es nie langweilig und immer lustig. Ich bin fachlich ausgebildet und mit Tieren aufgewachsen. Meine Erfahrungen in Bezug auf das Abschiednehmen gebe ich gerne an Kinder und Eltern weiter.

Welche Ausbildung hast du diesbezüglich gemacht?

Ausbildung zur Trauerbegleiterin habe ich keine gemacht und ich maße mir auch nicht an, eine zu sein. Ich habe aber so viel erlebt, bin offen und optimistisch. Ich biete mich als Mensch mit meinen eigenen Erfahrungen in meiner ganzen Vielfalt an. Ich stelle Kunst in den Mittelpunkt der Trauerarbeit. Nicht nur im Kreis zu sitzen und sich auf das Reden zu beschränken. Kunst soll die Menschen in das Tun bringen.

Wie bist du auf die Idee gekommen, die Kindertrauerbegleitung in ein Buch zu packen?

Viele Eltern wissen nicht, wie sie mit ihrem trauernden Kind umgehen sollen. Zwiespalt herrscht und Kinder werden nicht in ihrer Trauer gesehen. Eltern kennen die Facetten nicht, wie Trauer bei ihrem Kind wirkt. Sie erinnern sich nicht mehr an ihr eigenes Kindsein und wissen auch nicht, welche Fragen Kinder haben. Sie verstehen nicht, dass ein Kind das ganz anders sieht. 
 
Da schläft der Opa am Friedhof. Muss ich da auch mal schlafen?
Opa ist im Himmel. Und wie kommt er denn da wieder runter?

Für uns ist es ganz normal, in Bildern zu sprechen. Das Kind stellt sich das aber lebhaft vor und kann dann damit nicht umgehen. Das Allerwichtigste ist die Begegnung auf Augenhöhe. Informationen zu geben. Das Kind nicht im Regen stehen zu lassen und miteinzubeziehen: Du willst Oma bei der Beerdigung ein Lied vorsingen? Du möchtest dem Opa etwas ins Grab reinlegen? Das Lieblingsauto, mit dem du mit Opa immer gespielt hast?

Das ist nicht üblich, aber es ist halt so. Wenn solche Wünsche ermöglicht werden, fühlt sich das Kind gesehen. Ich versuche den Eltern die Angst zu nehmen: Es muss nicht so sein, wie alle anderen es haben wollen. Sie können mit ihrem Kind eigene Wege gehen.

Für wen ist dein Buch gedacht?

Ich habe zwei Bücher geschrieben:

Kinder trauern bunter“ ist für Eltern. Sie sollen Bescheid wissen, wie die Trauer bei Eltern ist und wie bei Kindern. Was kann ich machen, wenn ein Geschwisterkind stirbt? Wie kann ich damit umgehen? Welche Rituale kann ich machen? Wo bekomme ich Hilfe? 

Darauf aufbauend gibt es das „Workbook“. Es beinhaltet 85 verschieden Vorschläge, was Eltern mit ihrem Kind oder auch ohne ihr Kind tun können. Es ist eine Sammlung von Anregungen, Bastelanleitungen etc., mit denen sie zumindest ein halbes Jahr Trauerarbeit leisten können. Damit sie ins Tun kommen. Das ist so wichtig, dass sie etwas machen können und nicht nur im stillen Kämmerchen sitzen. Ob sie dabei im Buch vorne, hinten oder mittendrin anfangen, ist egal.

Du schreibst nicht nur den Text, sondern machst auch die Illustrationen. Was inspiriert dich dazu?

Das ganze Leben ist für mich Inspiration. Das kann ein Muster sein, in dem ich ein Bild sehe. Oder in der Natur ein Objekt, das ich malen kann, wie zB eine Biene. Kinder in allen möglichen Versionen oder wie ich mir einen Engel vorstelle. Alles immer in schönen leuchtenden Farben – oftmals in Regenbogenfarben. Bei mir sind alle Illustrationen freundlich und optimistisch.

Was sind für dich die Herausforderungen im Umgang mit der Trauer anderer?

Das ich nicht mitweine. Man kann schon mal mittrauern, aber man muss da auch wieder herauskommen.

Ich versuche, ein bisschen die Kraftquelle für andere sein. Ich hab eine ungeheure Kraftquelle in mir, die ich gerne anderen zur Verfügung stelle. Eine Schulter zum Anlehnen, Tipps wie ich mit Trauer umgehe. Ich bin offen und optimistisch und trage das auch so an andere heran. Ich unterstütze aber auch beim Nein-Sagen: Nein, du musst jetzt nicht machen, was die Leute sagen.

Wie arbeitest du? Wie entstehen deine Texte oder deine Bilder?

Wenn ich einen besonderen Beitrag in den sozialen Medien machen will und ich finde dazu im Internet kein passendes Bild, dann male ich es mir einfach selber. Mein Motto ist manchmal „Wenn’s gut sein soll, muss ich es selber machen.“ Ich probiere ganz viele Techniken aus. Ich sehe mir an, wie das geht, hole mir das Material und probiere es einfach mal aus. Wenn es nicht funktioniert, hole ich mir Hilfe oder schau‘ mir ein Youtube-Video dazu an. Aquarellmalen habe ich gar nicht gelernt, das hab ich mir selber beigebracht.

Welche Materialien verwendest du hauptsächlich?

Wenn ich große Bilder male, dann verwende ich Acryl oder Mixed Media – also verschiedene Materialien. Manchmal baue ich auch Collagen ein.

Für die Illustrationen mache ich meistens Aquarelle. Dabei benutze ich auch Acrylstifte, da man mit Aquarell die ganz feinen Linien, wie die Barthaare, manchmal nicht hinbekommt.

Gibt es eine Umgebung, in der du besonders gut arbeiten kannst?

An meinem Schreibtisch. Im Freien ist mir zu viel Krach. Ich wohne in der Stadt und wenn da ein LKW vorbeifährt oder Kinder lärmen, dann stört mich das bei der Arbeit. Ich hole mir auch mal ein Buch, damit ich nachsehen kann, wie das Tier tatsächlich aussieht. Zu Hause habe ich dann alles greifbar.

Bei Skripten mache ich mir auch schon mal unterwegs Notizen in einem Notizbuch, das ich immer dabei habe. Richtig ausgearbeitet wird dann aber auch zu Hause am Schreibtisch.

Wie würdest du deinen Stil in wenigen Worten beschreiben?

Fantasievoll, kreativ, farbenfroh und sehr positiv.

Hast du eine Lieblingsillustration?

Nein, ganz viele. Das wechselt.

Gibt es noch andere Produkte mit deinen Designs?

Ja, ich vertreibe verschiedene Produkte über Red Bubble und Etsy. Bald wird es auch Bettwäsche geben. Manche Produkte - wie meine Regenbogenhefte - lasse ich selber drucken und verkaufe sie dann.

Wie hast du es geschafft, mit deinen Produkte und Illustrationen im Internet sichtbar zu werden?

Da gibt es keine Geheimformel, das ist Fleißarbeit. Das ist Aufbau über lange Jahre. Bei „Kinder trauern bunter“ waren es über 2 Jahre. Mir macht diese Arbeit aber sehr Spaß!

Was machst du, wenn du nicht gerade an deinen Kunstprojekten arbeitest?

Ich gehe gerne in der Natur spazieren oder lese. Oder lasse auch mal die Seele baumeln bei einem guten Glas Rotwein. Der Tag ist auch immer relativ voll. Ich gehe 33 Stunden arbeiten und alles andere kommt nebenbei. Und dann gibt es da auch noch meinen Mann, den ich nicht vergessen darf. Meine Kinder sind ja schon erwachsen. Mit kleineren Kindern hätte ich das nie so machen können.

Zu finden ist Stella Reichmann im Internet unter

Autor: Gudrun

Von der Juristerei zur Wachszieherei - auf den ersten Blick nicht die naheliegendste berufliche Laufbahn. Als Ausgleich zur vielen rechtlichen Theorie suchte Gudrun ein handwerkliches Betätigungsfeld und fand in ihrem Schwiegervater, dem letzten Wachsziehermeister Österreichs, einen ganz besonderen Mentor in Sachen Kerzenherstellung. Seither verbindet sie ihre Liebe zu Kerzen mit ihrer Leidenschaft fürs Schreiben und lässt ihrer Kreativität beim Texten für Hofer-Kerzen freien Lauf.

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