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Trauernden helfen | Wie man Betroffenen eine Stütze sein kann

Trauernden zu helfen ist nicht einfach. Hier erfährst du, wie du dich richtig verhältst und wie du unterstützen kannst.

Wer mit dem Tod konfrontiert ist, begegnet der menschlichen Endlichkeit, der eigenen und der fremden Hilflosigkeit.
Man befindet sich in einer Ausnahmesituation, die zum Alltag wird.

Die durch den Tod hervorgerufenen Reaktionen, wie Ohnmacht, Verzweiflung, Schock, Angst, Wut oder unerfüllbare Sehnsucht verunsichern uns.
So ist es nicht verwunderlich, dass Hinterbliebene und deren Begleiter einen Wegweiser aus den Belastungen des Trauerfalls suchen.

Trauernden helfen, die Trauer zu bewältigen - was du tun kannst


Es gibt leider keinen vorgezeichneten Weg durch die Trauer, denn die Bandbreite der Trauerreaktionen ist so vielfältig wie wir Menschen. Es gibt aber konkrete „Aufgaben“ die jeder Trauernde bewältigen muss, um zurückzufinden in ein neues Leben. Und bei diesen Schritten können wir als Begleiter einer trauernden Person helfen und sie unterstützen.

Die deutsche Professorin Karin Lammer hat dafür 6 Schritte* erarbeitet, die Trauernden bei der Bewältigung helfen

T od begreifen helfen
R eaktionen Raum geben
A nerkennung des Verlustes äußern
U ebergänge unterstützen
E rinnern und Erzählen ermutigen
R isiken und Ressourcen einschätzen
     
(*Aufgabenmodell nach Lammer | Näheres dazu: Karin Lammer, Trauer verstehen, Springer Verlag)

Den Tod begreifen helfen

Das Begreifen des Todes ist die Voraussetzung dafür, dass der Verlust in Zukunft irgendwann bewältigt werden kann.
Wie der Begriff „Begreifen“ schon ausdrückt, geschieht das am besten körperlich. Das heißt es ist wichtig, dass man den Tod sieht, hört und fühlt.

In den meisten Fällen ist es daher sinnvoll, den Trauernden zu helfen und sie dazu zu ermutigen, den Leichnam noch einmal zu besuchen und sich bewusst zu verabschieden.
Das kann im Krankenhaus im Sterbezimmer oder zu Hause bei der Totenwache erfolgen, aber auch später bei der Aufbahrung beim Bestatter. 
Am besten hilft man einem Trauernden dabei, indem man ihn beim Weg ans Totenbett begleitet.

Sehr wichtig für das Begreifen ist es auch, klare Worte zu finden und den Tod beim Namen zu nennen: „Sie ist tot / gestorben“. Das zeigt, dass man da ist, um über den Tod zu sprechen.

Den Reaktionen auf den Tod Raum geben

Trauernden helfen kann man, wenn man dafür sorgt, dass sie Zeit und Orte für ihre Trauer haben. Dabei ist es wesentlich, auf die Bedürfnisse des Menschen zu achten.
Es gibt keine angemessenen oder unangemessenen Trauerreaktionen – alles ist erlaubt.

Für die Begleitenden gilt immer folgendes: „Deine Trauer ist nicht meine Trauer.“
Das bedeutet, dass eigene Gefühle oder Mitgefühl zwar geäußert werden dürfen. Man sollte aber tunlichst vermeiden zu sagen, dass man weiß, wie es dem Trauernden geht.
Jeder Mensch trauert anders, niemand reagiert in derselben Situation wie der andere.

Wie reagiert man nun aber als Begleiter in der Trauer richtig?
Man kann zum Weitersprechen animieren, Mitgefühl bezeugen, Gehörtes wiederholen. Gefühle sollten nicht geschmälert oder beschönigt, der Verlust nicht verharmlost werden, nur um zu trösten.

Anerkennung des Verlustes äußern

Der Verlust eines Menschen muss für Hinterbliebene von der Allgemeinheit wahrgenommen und gewürdigt werden. Je weniger der Tod vom sozialen Umfeld registriert wird, umso mehr muss er beachtet werden.
Stirbt ein Angehöriger zum Beispiel unbemerkt von Nachbarn und Freunden in einem Krankenhaus oder verlieren Eltern ihr Kind kurz vor der Geburt, ist es umso wichtiger, dass dieser Verlust durch Begleiter Aufmerksamkeit bekommt.

Trauernden hilft man in dieser Situation, indem man sie bestärkt Abschied zu nehmen, damit eine Hinwendung zum Leben wieder möglich wird. Dies kann vor allem durch Rituale, die den Übergang unterstützen, erfolgen.

Übergänge unterstützen

Abschiedsrituale, wie Totenwachen und Begräbnisse, symbolisieren den Übergang von einem Leben mit dem Verstorbenen, hin zu einem Leben ohne ihn.
Auch andere traditionelle Riten symbolisieren diesen Übergang:
Uhren anhalten und wieder in Gang setzten, Trauerkleidung an- und wieder ausziehen, Spiegel verhängen und wieder enthüllen, Trauerkerze anzünden und wieder löschen.

Alles was man nach dem Tod eines geliebten Menschen das erste Mal ohne den Verstorbenen machen muss, wird zur Herausforderung:
Der erste Schritt in die Öffentlichkeit, das erste Wochenende, der erste Geburtstag, das erste Weihnachtsfest,…

Als begleitende Person kann man hier eine starke Stütze sein und dem Trauernden helfen, indem man diese “1.Male“ gemeinsam durchsteht.
Das kann auf verschiedensten Wegen erfolgen:
Den Weg gemeinsam gehen und zum An- und Festhalten zur Verfügung stehen. Ein warmes Essen vorbeibringen. Beim Ausräumen oder Entsorgen helfen. Amtswege gemeinsam erledigen. Anrufen oder schreiben. Einfach nicht alleine lassen….

Trauer bedeutet Rückzug.
Daher ist es wichtig, nicht auf einen Hilferuf des Trauernden zu warten, sondern aktiv zu werden. Sich nicht bitten zu lassen, sondern einfach da zu sein.
Es ist auch normal, dass Hilfe abgelehnt wird. Vielleicht wird sie aber schon beim nächsten Anbieten angenommen….
Zwei weiße Grabkerzen mit Motiven

Zum Erinnern und Erzählen ermutigen und zuhören

Wiederholtes Erinnern ist ein wichtiger Teil der Trauerarbeit.
Über das Gute, Gelungene, Versäumte, Gescheiterte, etc. zu sprechen – und zwar immer wieder – bedeutet Bilanz zu ziehen über die eigene Lebensgeschichte. Beim Erzählen wird der Stellenwert des Verstorbenen und das Bestehenbleiben der Beziehung sichtbar. Gleichzeitig fordert das Erzählen aber eine Beschäftigung mit der eigenen veränderten Situation in der Zukunft und bringt somit eine Weiterentwicklung.

Als begleitende Person ist es wichtig, hier aufmerksam zuzuhören und Anteil zu nehmen. Auch wenn die Geschichten nicht mehr wirklich neu sind!

Gemeinsam mit dem Trauernden Risiken und Ressourcen einschätzen

Gemeinsam mit dem Trauernden kann man einen Blick auf die nächsten Schritte oder Hindernisse werfen und planen.
Besonders mit Hilfe zur Selbsthilfe gelingt es Trauernden, aus der Rolle des Opfers in die Rolle des Gestalters zu schlüpfen. Hier kann man Trauernden helfen, indem man Gespräche zu folgenden Themen führt:

  • Wovor fürchtest du dich?
  • Wer oder was könnte für dich jetzt hilfreich sein?
  • An welchem Ort wärst du jetzt gerne?
  • Was kannst du dir Gutes tun?
  • Was wirst du besonders vermissen?
  • Was kann dir niemand nehmen?
  • Was werden deine nächsten Schritte sein?
  • Was bereitet dir weiterhin Freude?

Die wichtigste Hilfe für Trauernde - die Zuverlässigkeit

In einer Zeit, in der alles ungewiss ist, ist es wesentlich, keine unverbindlichen Zusagen zu machen oder in letzter Minute doch nicht zur Verfügung zu stehen.

Mit einer wertschätzenden, mitfühlenden und respektvollen Begleitung, die Rücksicht auf die Bedürfnisse des trauernden Menschen nimmt, kann man am besten helfen - nach dem Motto:

ICH BIN EINFACH FÜR DICH DA!


Weitere Artikel zum Thema Trauer findest du auf unserem BLOG.
Autor: Gudrun
Mag. Gudrun Hofer

Von der Juristerei zur Wachszieherei - auf den ersten Blick nicht die naheliegendste berufliche Laufbahn. Als Ausgleich zur vielen rechtlichen Theorie suchte Gudrun ein handwerkliches Betätigungsfeld und fand in ihrem Schwiegervater, dem letzten Wachsziehermeister Österreichs, einen ganz besonderen Mentor in Sachen Kerzenherstellung. Seither verbindet sie ihre Liebe zu Kerzen mit ihrer Leidenschaft fürs Schreiben und lässt ihrer Kreativität beim Texten für Hofer-Kerzen freien Lauf.

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